Anna Schapiro ist 1988 in Moskau geboren. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Skulptur und Malerei. Entgegen der klassischen Vorstellung eines künstlerischen Werkes mit fester Form, sind ihre Arbeiten flexibel und passen sich oftmals wie eine zweite Haut oder Oberfläche an den jeweils gegebenen Ort an. Der gegebene Raum ist nicht nur Aufführungsort des Werkes, er wird zum Gegenüber und Träger der Arbeit. Für Anna Schapiro ist der jüdische Teil ihrer Familiengeschichte und damit Identität oder gar künstlerischen Arbeit nicht fest definiert, sondern bleibt als Frage im Raum stehen. Identität als eine Form des Dialoges und der Interaktion, verbunden mit der Suche nach künstlerischen Formen, die dieser entsprechen, ist hier möglicherweise wichtiger Impuls.

Anna Schapiro studierte Bildende Kunst an der HfBK Dresden bei Ulrike Grossarth, bei der sie auch das Meisterschülerstudium absolvierte,  und an der Universidade do Porto, Portugal. Sowie Jüdische Studien am European Institue for Jewish Studies ind Stockholm. Sie arbeitete unter anderem am Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin, im Rahmen der Ausstellung Black Mountain: Ein interdisziplinäres Experiment 1933-1957 (Spector 2015). Im Wintersemester 2016/17 lehrt sie an der Muthesiushochschule Kiel. Ihr Interesse gilt sowohl bildnerischen als auch gesellschaftlichen Transformationsprozessen. Ihre Arbeiten waren unter anderem im Kunsthaus Dresden, dem Museum für zeitgenössische Kunst Wroclaw, dem Museum da Vilha Vela, Villa Real, Portugal, dem Haus für Poesie Berlin, sowie der Galerie für Landschaftskunst – GFLK Halle Süd, Tölz zu sehen. Sie war Stipendiatin des Landes Sachsen-Anhalt am Kunstverein Röderhof, Stipendiatin am Neuberg College – Verein für Übersetzung der Gesellschaft, Neuberg a. d. Mürz (Österreich) sowie Promotions Stipendatin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks. Sie ist Mitbegründerin und Mitherausgeberin der 2016 gegründeten Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart (Neofelis). Zusammen mit Kolleginnen aus Literatur, Theater und Bildender Kunst hat sie 2018 das Ministerium für Mitgefühl gegründet, ein Kollektiv, das emphatischen Widerstand leistet: gegen die Verrohung der Sprache und soziale Kälte.

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