„AufBruch“ wird organisiert von der Muslimischen Akademie Heidelberg und dem Karlstorbahnhof und gefördert durch das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und DialoguePerspectives. Discussing Religions and Worldviews e.V.
„AufBruch“ steht sinnbildlich für die verschiedenen Ebenen der derzeitigen Diskursproblematiken. Der Titel steht für eine Haltung, die Konflikte und Brüche benennt und zugleich optimistisch und konstruktiv nach vorne blickt.
„AufBruch“ bietet das ganze Jahr über ein anspruchsvolles und vielfältiges Kultur- und Begegnungsprogramm, das über unterschiedliche Formate kontinuierlich Möglichkeiten schafft, zueinander zu finden, aber auch Raum für (Selbst-)kritik öffnet.
„AufBruch“ ist ein Experiment – Formate werden ausprobiert und gemeinsam evaluiert. Gemeinsam versuchen wir, über künstlerische und gesellschaftliche Positionen die aktuellen Verletzungen zu bearbeiten.
„AufBruch“ vereint verschiedene Ansätze, gesellschaftliches Miteinander zu fördern und Antisemitimus, antimuslimischem Rassismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in der postmigrantischen Gesellschaft positive Ansätze entgegenzusetzen.
„AufBruch“ versteht Kultur und Kunst explizit als ein Feld, in dem gesellschaftliche Debatten gespiegelt, aber gleichzeitig auch kreativ gebrochen und ausgehandelt werden können.
„AufBruch“ investiert neben der fortlaufenden Kultur- und Communityarbeit auch in Projekte der Bildung und öffentlichen Diskursgestaltung.
Die Jüdisch-Muslimischen Kulturtage (JMKT) sind seit ihrer Gründung im Jahr 2017 in Heidelberg ein Forum für kulturell-politische Bildung und gesamtgesellschaftliche Vielfaltsdiskurse: Unter dem Leitgedanken einer „neuen Normalität“ haben die JMKT jüdisch-muslimische Perspektiven in die postmigrantische Gesellschaft eingebracht.
Der Terrorangriff auf Israel durch die Hamas am 7. Oktober 2023 und die anhaltende kriegerische Gewalt in Gaza stellen auch die jüdisch-muslimischen Beziehungen in Deutschland auf die Probe. Das bisherige Format der JMKT bleibt davon nicht unberührt: Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, die gemeinsam mit der Muslimischen Akademie Heidelberg und dem Kulturzentrum Karlstorbahnhof zu den Gründungsinitiatoren des Festivals gehörte, ist mittlerweile aus dem Kreis der Festivalträger ausgeschieden. Alle Beteiligten sind stolz auf das gemeinsam erreichte und arbeiten auch in Zukunft weiter an dem Ziel eines friedvollen Miteinanders in Heidelberg.
Angesichts der schmerzhaften Erfahrungen auf unterschiedlichen Seiten schien eine Fortführung der JMKT in bisheriger Form undenkbar. Es folgten ausgiebigen Diskussionen: Die Krise auch als Chance verstehend, richtete sich der Blick darauf, wie die JMKT eine Annäherung und Bearbeitung der gesellschaftlichen Konflikte hier in Deutschland unterstützen können. Nach langen Überlegungen stand schließlich fest:
Wir wollen jetzt unter dem Titel „AufBruch“ nach neuen Räumen und Formaten suchen und selbstkritisch reflektieren: Welche Auswirkungen haben die aktuellen gesellschaftspolitischen Ereignisse auf die Beziehungen zwischen jüdischen und muslimischen Communities in Deutschland? Existieren Gemeinsamkeiten in den Erfahrungen unterschiedlicher Menschen? Wie kann ein konstruktiver Diskurs und Austausch vor Ort unter den gegebenen Umständen gefördert werden? Und wie kann Kulturarbeit im Kontext jüdisch-muslimischer Beziehungen breiter, offener und konstruktiver gedacht werden? Diese Arbeit wird getragen von jüdischen, muslimischen und postmigrantisch positionierten Menschen in Heidelberg.
© Aufbruch – Kulturtage jüdischer, muslimischer und postmigrantischer Positionen 2024