Vortrag: Jüdisch-arabische Einflüsse auf die Gründung der Medizinfakultät von Montpellier im Jahre 1220 und ihre Bedeutung heute
Im 12. Jahrhundert wurden die großen jüdischen Gemeinden im Languedoc durch die Ankunft der andalusischen Glaubensbrüder stimuliert, die aus Spanien geflohen waren. Diese mehrsprachigen Geflüchteten übertrugen kulturelles Wissen durch eine rege Übersetzungstätigkeit. Insbesondere der andalusische Flüchtling Jehuda ibn Tibbon verbreitete auf okzitanischem Boden das jüdisch-arabische Wissen aus der iberischen Halbinsel. Dies wurde das Fundament der wissenschaftlichen und medizinischen Kultur der jüdischen Welt im Mittelalter.
Anmeldung erforderlich unter anmeldung@teilseiend.de
Kooperation: Montpellier-Haus Heidelberg
Michaël Iancu ist Historiker und leitet seit seiner Gründung das Institut Maïmonide-Averroès-Thomas d’Aquin in Montpellier. Er forscht zur jüdischen Bevölkerung in Südfrankreich, vom Mittelalter bis heute, mit besonderem Schwerpunkt auf dem Zweiten Weltkrieg.